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Forschendes Lernen:

 Einfluss von Biokohle auf die pflanzliche Stressantwort


Biokohle im Boden 

In einem neu initiierten, speziell auf die Lehrerausbildung ausgerichteten Projekt zum Thema naturwissenschaftlichen Erkenntnisgewinns wird ein aktuelles Forschungsprojekt der Siegener Pflanzenphysiologie und forschendes Lernen an einem außerschulischen Lernort zusammen geführt. Das Projekt hat einen ökologischen Hintergrund und befasst sich mit der Untersuchung von Pflanzen und ihrer Physiologie auf stillgelegten Kohlenmeilerflächen des Siegerlands. Die Böden unter den seit mehr als 100 Jahren ruhenden Meilerplatten zeichnen sich durch einen hohen Anteil an Aktivkohle aus, der vom Köhler beim Räumen der Meilerplatte als Abfall im Boden zurückgeblieben ist. Eine ähnliche Zusammensetzung findet man auch bei Böden, die von der indigenen Urbevölkerung im Amazonasbecken angelegt wurden und als Terra praeta do Indio bezeichnet werden. Diese Böden sind für ihre besondere Fruchtbarkeit und vor allem für ihre Fähigkeit, atmosphärisches  CO 2   zu speichern, bekannt geworden.  

Das Thema findet unter dem Gesichtspunkt nachhaltiger Bodennutzung seit mehreren Jahren außerordentlich viel Beachtung. Unter dem Stichwort   Biochar   wird international die Qualitätsverbesserung von Böden durch Eintrag von Aktivkohle intensiv untersucht. Dabei steht die Unter suchung der zugrunde liegenden molekularen Mechanismen im Vordergrund. Diese Aktivitäten werden durch die  EU  und mehrere  NGOs  gefördert. Im Rahmen der Lehr- und Lernerfahrung an außerschulischen Lernorten werden im Projekt mit den  Studierenden Meilerflächen in Bezug auf Flora, Fauna und Mikroorganismen untersucht. Im weiteren Verlauf der Ausbildung werden unter Gewächshausbedingungen  Modelpflanzen  ( Zea mays, Arabidopsis thaliana ) auf Meiler- und Kontrollböden  angezogen und ihre physiologische Fitness unter verschiedenen Stressbedingungen mit unterschiedlichen Methoden untersucht. Bei der Datenerhebung und Auswertung arbeiten wir eng mit der  Gießener Pflanzenökologie  zusammen, die im Rahmen der LOEWE-Förderung des Landes Hessen den CO 2 -Eintrag in Böden analysiert.

Studierende bei Arbeit

 

 

Testansatz 
Je nach Wissens- und Kenntnistand der im Projekt involvierten Lehramtsstudierenden sind die jeweils angewendeten Methoden entweder eher deskriptiv oder analytisch. In einem daran angeschlossenen universitären Forschungs-vorhaben zusammen mit der Pflanzenökologie und der Analytischen Chemie der Universität Gießen werden zum einen die Proteinzusammensetzung der im Ansatz getesteten Pflanzen untersucht (Stichwort: Transkriptomics/ Protomics) als auch die Bodenzusammensetzung auf den Meilerflächen bestimmt.  Ziel dieser neuen Initiative ist es, in einem Forschungsverbund biologische, geologische und chemische Analytik in einem Projekt zusammenzufassen. An diesem Projekt sind neben der Universität Siegen und Gießen mehrere AGs und Einzelpersonen (Forschungszentrum Jülich, Fraunhofer IME Schmallenberg) beteiligt.