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Obwohl die Chemie der radioaktiven Isotope zur natürlichen 
radioaktiven Strahlung beitragen und die Transurane eine 
interessante und eigentümliche Chemie abgeben, fehlt eine
intensivere Behandlung zumeist in den Studiengängen der
Chemie-Ausbildung. 
Dabei hatten sich gerade in unseren Landen die meisten Ent-
deckungen zur Radioaktivität und seiner unterschiedlichen 
friedlichen und verheerenden Wirkung vollziehen lassen.
Neben den Entwicklungen zur Kernwaffen- und Kernenergie-
Technik lassen sich bestimmte natürliche und künstliche
radioaktive Elemente zu einer Reihe nützlicher und sicherer
Anwendungen nutzen: so beispielsweise zur Altersbestimmung,
als Tracer, Markierung von chemischen Verbindungen in der
Analytik, für die Füllstandsanzeige und Konzentrations-
bestimmung in Tanklägern sowie in der Radiomedizin und 
Bestrahlung von Lebensmitteln. 
Das Arbeiten mit radioaktiven Substanzen unterliegt den 
strengen Auflagen des Atomgesetzes und der Strahlenschutz-
Verordnung. Laboratorien und Produktionsstätten haben sich 
besonderen Vorsichtsmaßnahmen zu unterwerfen, die durch 
Strahlenschutz-Beauftragte angeregt, überwacht und ständig 
verbessert werden.
Von den 109 Elementen des Periodensystems weisen 81 
stabile Isotope aus, 10 natürliche Elemente verfügen nur über 
radioaktive Isotope und 18 von ihnen stellen künstliche radio-
Aktive Elemente dar. 15 der in der Natur vorkommenden 
Elemente bestehen sowohl aus stabilen als auch aus radio-
aktiven Isotopen. 
Prof. Dr. Wolfgang Hasenpusch, 
März 2006 
